Mieterhöhung: Zustimmung durch Zahlung ausreichend

Berlin. Allein durch Zahlung der erhöhten Miete signalisiert ein Mieter seine Zustimmung zu der Erhöhung. Eine schriftliche Einwilligung ist dann unnötig. So entschied das Amtsgericht Berlin-Schöneberg in einem Urteil vom 2. September 2009 (AZ: 6 C 280/09).


Für ihre Erdgeschoss-Altbauwohnung zahlten die beiden Mieter rund 330,00 €. Im Januar 2009 verlangte die Vermieterin die schriftliche Zustimmung der Mieter zu einer Erhöhung um rund 65,00 €. Im Mietvertrag hieß es nämlich: „Änderungen und Ergänzungen dieses Vertrags sind, soweit sich aus den Allgemeinen Vertragsbestimmungen nichts anderes ergibt, nur gültig, wenn sie schriftlich vereinbart wurden.“ Zwar zahlten die Mieter anstandslos die erhöhte Miete, unterschrieben jedoch nicht die Zustimmungserklärung. Dagegen klagte die Vermieterin – ohne Erfolg.

Durch Zahlung der erhöhten Miete hätten die Mieter bereits unmissverständlich zugestimmt. Bereits eine zweimalige vorbehaltlose Zahlung reicht aus, um dem Vermieter deutlich zu signalisieren, dass man mit der Erhöhung einverstanden ist. Die Schriftform ist dann nicht mehr erforderlich.

Darüber hinaus wiesen die Richter darauf hin, dass, selbst wenn der Vermieter eine Mieterhöhung ausspricht, die mündliche Form – auch als Telefonat oder Nachricht auf dem Anrufbeantworter – ausreicht.